Tierische Abenteuer in Ecuador

Bunte Vögel in Mindo

Mindo, ein kleines Dorf im Nebelwald Ecuadors, ist eines der artenreichsten Vogelgebiete der Welt. Mit über 500 Vogelarten zieht es Ornithologen und Naturliebhaber aus aller Welt an. Besonders bekannt ist Mindo für seine farbenfrohen Tukane, winzigen Kolibris, verspielten Bartvögel, leuchtenden Tangare und sden Felsenhahn.

Tukane:

In Mindo können mehrere Tukanarten beobachtet werden, darunter:

Blutbürzelarassari
Warum der deutsche Name sich auf den Bürzel konzentriert und nicht auf die knatschgrüne Farbe ist uns ein Rätsel. Wunderschöner kleiner Tukan (fotografiert am Balcón Tumpiki)

Blautukan
Als hätte sich ein Kind mit der Farbpalette beim Ausmalen ausgetobt. Der Star unter den Tukanenn in Mindo.
(fotografiert am Balcón Tumpiki)

Goldkehltukan und Küstentukan
Die beiden Großen vor Ort. Sehr ähnlich und gern mit lauten Rufen unterwegs.
(fotografiert am Sendero de las Aves)

Halsbandarassari
Den kannten wir schon aus Costa Rica. chön, dich auch hier zu sehen …
(fotografiert am Sendero de las Aves)

Kolibris:

Mindo ist ein Hotspot für Kolibris – über 30 Arten flattern hier von Blüte zu Blüte. Einige Highlights:

Bootschwanzkolibri
Mit seinen langen, fedrigen Beinen sieht er aus wie ein winziger Ballerina.

Veilchenohrkolibri
Sein schillerndes grün-blau-violettes Gefieder funkelt in der Sonne.

Zimtbauchamazilie
Ein häufiger Gast an Futterstellen, mit leuchtend rotem Schnabel und grünem Rücken.

An Kolibri-Futterstellen in Mindo kann man diese Mini-Vögel aus nächster Nähe beobachten, wie sie mit bis zu 80 Flügelschlägen pro Sekunde in der Luft stehen.

Bartvögel:

Bartvögel sind bekannt für ihre kräftigen Schnäbel und ihr markantes Lachen. In Mindo habne wie ihn getroffen:

Tukanbartvogel
(fotografiert am Balcón Tumpiki)

Tangare:

Tangare sind kleine, aber extrem farbenfrohe Vögel. In Mindo sieht man oft:

Paradiestangare
Türkis, schwarz und orange – wie ein lebendiges Gemälde.

Silberkehltangare
Knallgelb mit einem silbrigen Kehlfleck.

Prachtkopf-Tangare
Goldener Kopf, blauer Körper – einfach atemberaubend!

Sie leben in Schwärmen und fliegen oft gemeinsam mit anderen Vogelarten durch den Wald.

Tayra:

Neben den Vögeln waren die Tayras der Star am Sendero de las Aves. Dieses marderartige Raubtier mit langem Körper und dunklem Fell kletterte geschickt auf die Bäume und stiebitzte den Tukanen die Bananen weg.
(fotografiert am Sendero de las Aves)

Hoatzins in Cuyabeno

Wer den Hoatzin zum ersten Mal sieht, könnte meinen, er stammt direkt aus der Kreidezeit – und tatsächlich erinnert dieser skurrile Vogel mit seinem wilden Schopf, den leuchtend blauen Gesichtshautlappen und den rötlichen Augen an einen Mini-Dinosaurier. Kein Wunder, denn der Hoatzin gilt als einer der urtümlichsten Vögel unserer Zeit!

Ein lebendes fossil

Der Hoatzin (Opisthocomus hoazin) lebt in den Sümpfen und Mangrovenwäldern des Amazonas und Orinoco in Südamerika. Mit seinem sperrigen Körper, den abgerundeten Flügeln und seinem auffälligen Geruch wird er von den Einheimischenoft als „Stinkvogel“ bezeichnet – doch dazu später mehr.

Was ihn so besonders macht, sind seine Krallen an den Flügeln der Jungvögel, eine evolutionäre Reminiszenz an den Urvogel Archaeopteryx. Diese Klammerkrallen helfen den Küken, sich im Geäst zu halten oder sogar zu klettern, falls sie ins Wasser fallen (oder springen. Denn die Fluchtstrategie der Jungvögel ist es, sich bei Gefahr in den Fluß zu stürzen und ans Ufer zum nächsten BAum zu schwimmen) Deshalb sind Hoatin-Nester auch immer am Flußufer – über dem Wsser. Erwachsene Tiere verlieren diese Krallen, aber die Anpassung zeigt, wie urtümlich der Hoatzin noch ist.

Vegetarier mit Gärkammer-Magen

Anders als die meisten Vögel ernährt sich der Hoatzin fast ausschließlich von Blättern – und das ist eine ziemlich ungewöhnliche Wahl, denn Pflanzenfasern sind schwer verdaulich. Doch der Hoatzin hat einen Trick: Sein Verdauungssystem ähnelt dem einer Kuh! Sein riesiger Kropf und sein muskulöser Magen arbeiten wie eine Gärkammer, in der Bakterien die zähen Blätter aufschließen. Das führt allerdings dazu, dass der Vogel stark riecht – daher sein Spitzname „Stinkvogel“.

Unbeholfener Flieger und lauter Rufer

Fliegen ist nicht die Stärke des Hoatzins. Sein schwerer Verdauungsapparat macht ihn eher träge, und sein Flug wirkt unbeholfen. Dafür ist er ein exzellenter Kletterer und verbringt viel Zeit in Bäumen am Flußufer, wo er in kleinen Gruppen lebt. Seine Rufe klingen wie keuchende Grunzlaute.

Ein lebendes rätsel der evolution

Wissenschaftler rätseln noch immer, wo der Hoatzin im Stammbaum der Vögel einzuordnen ist. Einige sehen ihn als letzten Überlebenden einer urtümlichen Linie, andere vermuten Verwandtschaft mit Kuckucken oder Racken. Sicher ist: Der Hoatzin ist ein lebendes Fossil, das uns einen Blick in die Vergangenheit der Vogelwelt ermöglicht.

unsere MEinung

Der Hoatzin ist einer der bizarrsten Vögel, die wir je gesehen haben – stinkig, urtümlich, mit einer Verdauungsstrategie, die selbst Biologen verblüfft und für uns wirklich hübsch.

Wir haben uns auf jeden Fall sehr gefreut einen echten „Dino-Vogel“ gesehenzu haben.