Konya
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Allgemeine Infos
Konya ist eine der ältesten Städte der Türkei und gilt als spirituelles Zentrum des Landes. Die Stadt liegt im Landesinneren auf der anatolischen Hochebene und war einst Hauptstadt des Seldschukenreichs. Berühmt ist Konya vor allem als Wirkungsstätte des Dichters und Mystikers Dschalāl ad-Dīn Rūmī (Mevlana), dessen Mausoleum bis heute Pilger aus aller Welt anzieht. Gleichzeitig ist Konya eine moderne Großstadt mit über 2 Millionen Einwohnern, in der Tradition und Fortschritt nebeneinander existieren.
Beste Reisezeit:
Frühling (April–Juni) und Herbst (September–Oktober) sind ideal. Dann sind die Temperaturen angenehm und die Landschaft blüht oder zeigt sich in warmen Farben. Der Sommer kann sehr heiß und trocken sein, der Winter überraschend kalt.
Kreditkarte & Bargeld:
Karten werden in Hotels, Restaurants und größeren Geschäften problemlos akzeptiert. In kleinen Läden oder auf Basaren solltest du aber Bargeld dabeihaben.
ATM (Geldautomaten):
Sind in der Innenstadt zahlreich vorhanden, auch internationale Karten funktionieren meist ohne Probleme.
Internet/WiFi:
In Cafés, Hotels und Restaurants ist kostenloses WLAN üblich. Auch mobile Daten sind mit einer türkischen SIM-Karte günstig.
WhatsApp:
Funktioniert ohne Einschränkungen und ist in der Türkei ein sehr beliebtes Kommunikationsmittel.
Sprache: Türkisch. Mit Englisch kommst du in Hotels und bei jüngeren Menschen oft weiter, ein paar türkische Wörter werden aber immer geschätzt.
Mevlana-Museum:
Das Mausoleum von Rūmī ist das wichtigste Wahrzeichen Konyas. Neben der Grabstätte kannst du hier mehr über die Lehren des Sufismus erfahren.
Tanz der Derwische:
Die spirituellen Zeremonien mit wirbelnden Tänzen sind ein einzigartiges Erlebnis.
Seldschukische Architektur:
Konya ist voller historischer Moscheen, Medresen (Koranschulen) und Karawansereien, die an die Zeit der Seidenstraße erinnern.
Flugzeug: Konya hat einen eigenen Flughafen mit Verbindungen nach Istanbul und Izmir, gelegentlich auch internationale Flüge.
Zug: Der Hochgeschwindigkeitszug bringt dich in 4 – 4,5 Stunden bequem von Ankara oder Istanbul nach Konya.
Bus: Fernbusse verbinden Konya mit vielen türkischen Städten – eine günstige, aber etwas längere Option.
Mietwagen: Die Straßen nach Konya sind in Top-Zustand und in Konya selber angenehm breit. Parken in der Stadt war kein Problem.
Konya Tropikal Kelebek Bahçesi:
Ein tropischer Schmetterlingsgarten, der besonders für Familien spannend ist.
Sille:
Ein historisches Dorf am Stadtrand, bekannt für seine alten Kirchen und traditionellen Häuser.
Tuz Gölü:
Großer Salzsee. Vor allem im Frühjahr einen Abstecher wert.
Kappadokien:
Mit dem Auto oder auf organisierten Touren bist du in ca. 3 Stunden in der bizarren Tuffsteinlandschaft.
Beyşehir:
See und Moschee
Sultanhani:
Eine der besterhaltenene Karawansereien der Türkei.
Altinbesik National Park
Ormana
Beysehir
Stadt der Derwische und Spiritualität
Mitten in Anatolien liegt Konya. Bekannt als Heimat des Mystikers Rumi, zieht sie Besucher in ihren Bann – nicht nur mit religiöser Geschichte, sondern auch mit kulinarischen Spezialitäten, lebendigen Basaren und atemberaubender Natur in der Umgebung.
Unsere Top 5 Highlights in Konya
Mevlana-Museum:
Ein Muss für jeden Besucher! Hier spürt man die Magie der Sufis, sieht die berühmten Drehenden Derwische und taucht in Rumi’s Philosophie ein. Das Museum ist das Mausoleum von Dschalāl ad-Dīn ar-Rūmī und die Loge der Mevlevi-Derwischbruderschaft.
Es ist sehr cool, wenn du deinen Besuch mit einer Sema-Zeremonie, dem spirituellen Tanz der wirbelnden Derwische, kombinieren kannst. Die Derwische tanzen nur Samstags um 19 Uhr, im Mevlana-Kulturzentrum.
Den aktuellen Eintrittspreis konnten wir nicht herausfinden, aber die meisten Quellen sprachen von wenigen Euros.
Tipps für deinen Besuch:
Eintritt Museum:
frei (Sicherheitskontrolle am Eingang)
Öffnungszeiten: 09:00 – 18:30 Uhr
Tipp: Früh am Morgen kommen, um die spirituelle Ruhe richtig zu erleben.
Die tanzenden Derwische (Sema-Zeremonie) kann man nur Samstag abends bestaunen!
Alaeddin-Hügel & Moschee – Geschichte zum Anfassen
Auf dem Hügel thront die majestätische Alaeddin-Moschee. Der Ausblick über die Stadt ist besonders bei Sonnenuntergang traumhaft. Tipp: Nach der Besichtigung einen kleinen Spaziergang durch den Alaeddin-Park einplanen.
Ince Minareli-Medrese – Kunstvoll & Instagram-tauglich
Das filigrane Minarett und die kunstvollen Steinmetzarbeiten machen dieses historische Studienzentrum zu einem echten Hingucker. Perfekt für Fotos, die man später neidisch teilen kann. Aktuell (2025) wegen Renovierungen eingerüstet
Azizia – die etwas andere Moschee
Hübsche, kleine Mochee im Basar-Viertel. Lichtdurchflutet und mit verzierten Balkonen an den Minaretten.
Basare & Küche – Streetfood deluxe
Probier unbedingt Etli Ekmek, das lokale Fladenbrot mit Fleisch, oder ein süßes Fırın Sütlaç. Die Basare wie der Şems-i Tebrizi Markt sind perfekt für Souvenirs und ein bisschen Handeln wie die Einheimischen.
Insider-Ausflüge rund um Komya
Sille – Historisches Dorf mit Charme
Nur 8 km entfernt, perfekt für einen halben Tag: alte Kirchen, traditionelle Häuser und kleine Cafés. Tipp: Am Fluss spazieren – und essen. Besonders romantisch bei Sonnenuntergang.
Beyşehir-See – Natur pur und UNESCO Welterbe
Für einen ruhigen Tagesausflug, Boot fahren oder Picknick. Tipp: Früh aufstehen, um die Spiegelung der Berge im Wasser zu fotografieren.
In Beyşehir steht die Eşrefoğlu-Moschee. Si egehört zu den türkischen Holzmoscheen des Mittelalters, die von der Unesco als Weltrbe geschützt werden.
Tuz Gölü – Salzsee wie aus einer anderen Welt
Ein Naturwunder! Besonders bei Sonnenuntergang funkelt der See wie ein Spiegel. Tipp: Festes Schuhwerk, da der Salzsee teilweise krustig ist. Vor allem im Frühjahr, wenn der See noch Wasser hat. Im Sommer trockner er mittlerweile häufig komplett aus und ist dann wahrscheinlich eine optische Enttäuschung. Auch die meisten Flamingos haben den See nach mehrerern Trockenjahren und riesigen Verlusten an Jungvögeln verlassen.
Altınbeşik-Höhle
Auch als „Goldene Wiege“ bekannt, ist ein wahres Meisterwerk der Natur. Sie beherbergt den größten unterirdischen See der Türkei und ist der drittgrößte unterirdische See Europas. Die Höhle erstreckt sich über drei Etagen und beeindruckt mit ihren Stalaktiten, Stalagmiten und natürlichen Bögen. Besonders faszinierend ist die Bootsfahrt auf dem kristallklaren Wasser, das von den kalkhaltigen Mineralien in leuchtendem Türkis schimmert. Die konstant kühle Temperatur von 16 °C macht den Besuch auch an heißen Sommertagen angenehm. Die Höhle liegt im Altınbeşik-Nationalpark, nahe dem Dorf Ürünlü im Bezirk İbradı, etwa 130 km von Alanya entfernt.
Knopfhäuser in Ormana:
Diese einzigartigen Gebäude wurden ohne Mörtel errichtet; stattdessen werden Steine und Zedernholz abwechselnd geschichtet, was an die Knöpfe eines Hemdes erinnert. Diese Bauweise verleiht den Häusern nicht nur Stabilität, sondern macht sie auch erdbebensicher. Einige der über 300 Jahre alten Häuser wurden liebevoll restauriert und dienen heute teilweise als Boutique-Hotels, die den Charme vergangener Zeiten bewahren. Mehr dazu: hier
Ein Besuch in Ormana bietet eine perfekte Mischung aus Naturerlebnis und kultureller Entdeckung. Neben der Altınbeşik-Höhle und den Knopfhäusern können Besucher durch das Dorf schlendern, die traditionelle Architektur bewundern und die herzliche Gastfreundschaft der Dorfbewohner erleben. In den umliegenden Wäldern lassen sich mit etwas Glück auch die wilden Pferde des Taurusgebirges beobachten. Für Wanderfreunde gibt es zahlreiche Routen, die durch die unberührte Natur führen. Einige Touren beinhalten auch ein traditionelles Mittagessen, bei dem lokale Spezialitäten serviert werden.
Derwische in Konya.
Der Begriff „Derwisch“ stammt aus dem Persischen und bedeutet ursprünglich „Arm, Wandernder“, im Sinne eines Menschen, der weltliche Güter ablegt und spirituell suchend durch das Leben wandert.
In Konya steht besonders der Mevlevi-Orden, benannt nach Mevlana Dschalāl ad-Dīn Rūmī, im Zentrum. Er entwickelte im 13. Jahrhundert die einzigartige Sufi-Tradition der „wirbelnden Derwische“
Rūmī lebte in Konya und wurde dort 1273 beigesetzt. Sein Mausoleum und die Derwisch-Loge (Tekke) sind heute Teil des Mevlana-Museums und wichtige Wallfahrtsorte.
Die Sema-Zeremonie: Ritual, Musik & Tanz
Die zentrale Praxis ist die Sema-Zeremonie, ein ritueller Wirbeltanz, bei dem die Derwische in weiten, weißen Gewändern, mit einem hohen Filzhut (Sikke), sich langsam drehen. Eine Hand weist zum Himmel, die andere zur Erde – Symbol dafür, göttliche Weisheit zu empfangen und sie an die Welt weiterzugeben.
Der Ablauf ist streng ritualisiert: Zu Beginn tragen die Derwische einen schwarzen Umhang (Symbol für das Vergängliche), den sie vor dem Tanz ablegen – Zeichen des spirituellen Übergangs.
Die Musik mit traditioneller Mevlevi-Begleitung (z. B. Ney-Flöte, Trommeln) begleitet die Zeremonie und bereitet die Teilnehmer auf den entrückten Zustand vor.
Historische Entwicklung & heutige Bedeutung
1925 verbot Atatürk die Derwischorden. Erst seit 1954 dürfen die Sema-Zeremonien wieder stattfinden – meist zum Todestag Rūmīs (17. Dezember), in Sporthallen, nicht mehr im ursprünglichen Mutterhaus.
Kraftvolle Gedenkveranstaltungen:
Zwischen dem 7. und 17. Dezember finden in Konya internationale Feierlichkeiten zum Şeb-i Arus („Nacht der Vereinigung mit Gott“) statt — ein kulturelles Höhepunktfest mit bis zu 50.000 Besucher:innen.
Seit 2008 ist die Mevlevi-Sema-Zeremonie auf der Liste des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO
Der Tanz symbolisiert die Sehnsucht nach göttlicher Nähe und innerer Transformation
Konya gilt als Wiege des Mevlevi-Ordens und bleibt kulturelles Zentrum dieser mystischen Tradition
Die eindrucksvollen Tänze ziehen Besucher:innen weltweit an und werden zunehmend öffentlich aufgeführt, teils auch in kommerziellen Kontexten – was zugleich Diskussionen über Authentizität auslöst.
Unser Tag in Konya
Unsere Woche in Zentralanatolien startet mit der Anreise aus Antalya. Schnell vollgetankt und ab auf die Piste. Vorbei an riesigen Hotelburgen mit Delfinshows (ach du Scheisse) und Luxushotels geht es raus aus Antalya. Bald folgen Treibhäuser und Felder.
Manavgat, Aspendos und den Köprülü-Kanyon-Nationalpark lassen wir links liegen und fahren hoch ins Gebirge. Honig-Verkaufsstände säumen die Pass-Straße.
Wir unterbrechen die 4 1/2 Stunden nach Konya mit mehreren kurzen Stops.
Für ein bisschen Natur geht es in den Altınbeşik Nationalpark (13 Lira pro Auto, knallgelber Helm, wie in Saklikent, inklusive)
Nach einem Kilometer weiter die Straße ins Tal runter kommt ein Aussichtspunkt, an dem man sein Auto abstellen und den Rest der Strecke mit dem Shuttle zurücklegen muss. Das dauert nicht mal 5 min. Am Ende der Straße angekommen geht’s noch einige Meter und Stufen hoch – dann steht man vor dem Höhleneingang. Hier warten einige Bootsführer und ein Getränkeautomat (und Sitzgelegenheiten) auf einen. Will man in die Höhle rein, muss man hier 250 Lira pP in bar bezahlen. Das gönnen wir uns. Zusammen mit 2 türkischen Touristen werden wir in den Höhlenschlund gerudert. Leid er geht es nach ca. 200 Meter schon nicht weiter (kann sein, dass es im Frühjahr mit höherem Wasserstand – man sieht an den Steinen, wie hoch es stehen kann – tiefer reingeht. Das System besteht aus mehreren Seen, die miteinander verbunden den sind. Für uns ist heute aber schon nach 15 min Schluss mit Bötchenfahren. Ganz nett . Aber mit insgesamt dann 14.5 Euro ein bisschen teuer.
Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße nach Konya stoppen wir noch kurz in Ormana um uns Knopfhäuser anzugucken. Nebenbei gehen wir auf die saubersten öffentlichen Toiletten dieser Reise.
Ich teste in Ormana kurz, ob die Yapi Kredi Bank, wie im Netzt versprochen, wirklich keine Gebühren erhebt. Nein. Auch hier 8%
Der vorletzte Stop ist dann ungeplant und lecker. Auf einmal reihen sich die Erdbeerstände aneinander und für 3 Euro gehört 1kg uns.
Zum letzten Break vor Konya kommen wir pünktlich zum Freitagsgebet an der Eşrefoğlu-Moschee in Beysehir an.
Man konnte es schon am Park-Chaos merken. Hier ist gerade das Gebet im vollen Gange. Wir setzen uns erst mal an den See und warten so 10 Minuten, bis die Massen aus der Moschee strömen.
Dann dürfen wir zusammen mit einigen einheimischen Touristen rein.
Von Beysehir-See geht es nochmal hoch, bevor es kurvenreich und mit einem Wahnsinns-Ausblick runter auf die riesige Ebene geht, auf der Konya liegt. Die Strecke war phantastisch ausgebaut und auch die Straßen in Konya sind breit und gut und vor allem: nicht verstopft. Unser AirBnB liegt für uns günstig außerhalb, so dass wir nicht durch die Stadt müssen, an der Straße nach Sille. Der Hübsche Garten und eine bequemes Bettsofa laden zu einer Siesta ein.
Um 17:30 machen wir uns zur kurzen Fahrt im Konyas Zentrum (15min) auf. Wir finden einen kostenlosen Parkplatz fast am Alaaddin Hill und erkunden erst hier die Gegend: Alaaddin Keykubad Mosque, Ak Cami, Karatay Madrasa, Kemaliye Medresesi (komplett eingerüstet) und das Stone Works Museum of Fine Minaret (ebenfalls komplett eingerüstet und aktuell geschlossen).
Wir spazieren erst ein Stück über die Mevlana Cadesi, der Hauptachse zwischen Burgberg und Mevlana Museum, und biegen dann Hunger und Durst getrieben ins Basarvieretl ab. Dort stillen 2 Simit und Wasser die größte „Not”. Wir genießen unser Päuschen im Schattend er Azizia Mosque und brechen im besten Abendlicht zum Museum und zur Mevlana Moschee auf. Der Platz mit Museum und Moschee ist wunderschön und zeigt von Macht und Reichtum der Stadt. Wow!
Das Museum hat um diese Uhrzeit schon zu und die Derwisch Show, die es wohl auch mal unter der Woche abends gab, gibt es nicht (mehr)
Sie findet aber jeden Samstag Abend statt – heute ist Freitag. Hätte klappen können. …
Die Stimmung ist entspannt, die Stadt schön. Wir mögen’s. Konya ist wirklich überraschend schön und eine absolute Empfehlung.
Unsere Unterkunft in Konya
Silenos Bungalov and Stone House
In einem Vorort von Konya zwischen Innenstadt und Sille. Ruhige Gegend, aber etwas hellhöriges Zimmer. Das Bett ist eine Auszieh-Couch. Ist aber ok.
Wir konnten dir bei deiner Planung helfen –
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